Nachdem sich Peschi Kilchenmann und Tinu Nydegger vom TYC für eine erstmalige Teilnahme an der Finnregatta in Domaso am Comersee entschlossen hatten, konnten sie zusätzlich Jiri Huracek und mich zur Mitreise überzeugen. Im Laufe des Freitags gelangten alle auf unterschiedlichsten Wegen (Brünig/Gotthardtunnel, Susten/Gotthardpass und Grimsel/Nufenen an den idyllischen Oberen Comersee.
Das schöne Wetter und der frische Südwind versprachen anspruchsvolle Regatten. Leider hat es am Samstag nur zweimal geregnet, nämlich am Morgen und am Nachmittag. Die Motivation die Boote klarzumachen war bei diesen Bedingungen am vorläufigen Tiefpunkt angelangt! Trotzdem begab sich die Wettfahrtleitung und wir 4 Schweizer am späteren Nachmittag zu einem leider ergebnislosen Startversuch auf’s Wasser. Da die Trofeo Lillia gleichzeitig als italienische Meisterschaft für die Starbootklasse ausgeschrieben war, nahmen nebst den 10 Finnseglern auch 17 Starboote teil. Zudem waren auch die für uns weitgehend unbekannten Klassen der 12 Fuss Dinghy und der Fun am Start. Als Entschädigung für den verregneten Tag waren alle Segler zum Nachtessen mit Polenta und Grillade in die Yachtwerft von Domenico Lillia eingeladen.
Da für den Sonntag Sonne und blauer Himmel angesagt waren und die Breva, der lokale Südwind, bei schönem Wetter erst um die Mittagszeit erwacht, wurden wir auf 11 Uhr aufgeboten. Somit blieb jedermann Zeit Wein, Grappa und Zutaten zu verdauen. Gegen Mittag wurde ausgelaufen und kurze Zeit später bei leichtem Südwind ein erster Lauf gestartet. Peschi konnte seinen geringen Rückstand beim Start mit einem Superschlag über die Leeline wettmachen und den ersten Laufsieg nach Hause fahren. Nun ging es Schlag auf Schlag! Der Wind frischte auf 2-3 Windstärken auf und sofort wurde zum zweiten Lauf gestartet. Die einheimischen Segler hatten sich zwischenzeitlich von ihrem Schrecken über den schnellen „Svizzero“ erholt und Peschi musste diesmal hart arbeiten um seine Nase vorne zu halten. Leider reichte es nicht ganz und er wurde von einem der Finnisti aus Forte dei Marmi auf den Ehrenplatz verwiesen. Mit noch stärkerem Wind, welcher sich immer konstanter etablierte, wurde nach dem Zieldurchgang, sogar ohne Pinkelpause, zum dritten Lauf gestartet. Hier zeigte sich die Qualität der meergewohnten Segler vom S.V. Viareggina, welche sich zu wehren wussten, und Peschi auf den 3. Rang verwiesen. Im kleinen Feld haben sich auch die 3 restlichen Eidgenossen wacker geschlagen und somit unser gutes Abschneiden abgerundet.
Anlässlich der Preisverteilung bedankte sich Peter Kilchenmann als Sieger beim C.V.Domaso für den bel vento, il Sole e l’ospitalità! Der Anlass war für uns eine gute Gelegenheit neue Kontakte zu knüpfen und für unsere Regattatätigkeit in der Schweiz (insbesondere SM) zu werben. Torniamo!
Hans, SUI-29