Von Hans Lehmann
Besondere Beachtung gebührt dem Mast des Finns. Da dieser unverstagt im Boot steckt, also nicht über Stage und Wanten getrimmt werden kann, sind seine Biegeeigenschaften von entscheidender Bedeutung.
Im Jahr 1974 kamen auf Regattafeldern noch vereinzelt Finnmasten aus Holz zum Einsatz, obwohl Alu-Masten längst im Trend waren. Seit 1992 werden Masten ausschliesslich aus Carbon gebaut. Anfangs bereitete das neue Material den Mastbauern einige Schwierigkeiten. Manche Masten brachen oder hatten nicht die erwarteten Biegeeigenschaften. Heute sind Mastbrüche sehr selten geworden. Zudem werden Masten gemäss individuell gewünschten Biegeeigenschaften mit Abweichungen von weniger als 1 mm gebaut.
Beim Kauf eines Segels muss der Segelmacher die Biegeeigenschaften des Mastes kennen. Sind diese nicht bekannt, kann man sie auf einfache Weise bestimmen:
Bestimmung der Mastbiegung
1. | Markiere den Mast zwischen beiden Messmarken in 1/4, 1/2 und 3/4. |
2. | Lege den Mast am Decksring A auf und fixiere den Fuss B so, dass der Mast in horizontaler Lage ist (Nut unten). |
3. | Bestimme die senkrechte Höhe des Mast-Tops über Boden. |
4. | Belaste bei der Messmarke am Mast-Top mit 12 kg. |
5. | Bestimme die neue Höhe des Mast-Tops über Boden. Die Differenz ergibt die Biegung in mm. |
6. | Spanne einen Faden zwischen beide Messmarken und messe die Distanzen bei den drei vorher angezeichneten Markierungen bei 1/4, 1/2 und 3/4. |
7. | Wiederhole Punkte 1 – 6 nach drehen des Mastes um 90 Grad zur Bestimmung der seitlichen Werte. |
8. |
Trage die Ergebnisse in eine kleine Tabelle ein. |
Mast-Hersteller |
||||
Bau-Nr. / IFA-Label |
||||
Messung |
1/4
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1/2
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3/4
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Tip Deflection
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Fore + Aft (longitudinal |
a
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b
|
c
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Sideways (lateral) |
x
|
y
|
z
|
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