Ein harter Kern von fünf Schweizer-Booten sind der Einladung der Franzosen nach Annecy zu kommen gefolgt.
Das Event wurde über drei Tage, Fri-So, organisiert und hat echtes Potential zu einem Klassiker zu werden. Die Gastfreundschaft von Jean-Louis Duret, FRA 74 der unweit vom Club lebt und seinen FINN-Freuden war schlichtweg exemplarisch und sehr herzlich.
Am Freitag erwartete uns nebst der Kälte auch viel Regen. Doch schon bald schob sich die Sonne durch die Wolken und damit auch der angesagte Wind. Die Bise begleitete uns dann bis zum Schluss der Serie. Es war echtes See-Segeln angesagt, mit allem was dazugehört. Die Bise kommt nicht etwa schön entlang dem See, sondern wird durch die umliegenden Hügel unregelmässig umgeleitet.
Der erste Lauf erinnerte dann auch leider eher an die Autobahnfahrt welche wir soeben hinter uns gebracht hatten, denn der Wind drehte beim Start ca. 40 Grad nach rechts und die Wettfahrtleitung konnte den Kurs erst nach dem ersten Lee-Fass korrigieren. Dem Schreibenden gelang einen Start-Ziel Sieg, gefolgt von Hans Fatzer, SUI-1 und Carlo Lazzari, SUI-3.
Beim zweiten Lauf frischte dann der Wind auf. Bei 2-4 Bf. konnten wir einen 45 minütigen Lauf segeln. Peter Kilchenmann, SUI-13, versuchte sein Glück auf der 20 Grädig bevorzugten linken Seite der Startlinie und führte das Feld bis ca. 300m nach dem Start tatsächlich an. Doch die vor uns gestarteten Stare zeigten uns, dass der neue Druck und die Dreher immer wieder über die rechte Seite kamen. So entschloss ich mich ganz beim Startboot zu starten und sofort zu wenden, was sich als die richtige Wahl herausstellte. Schon bald konnte ich dadurch die Führung übernehmen und gab diese auch bis ins Ziel nicht mehr ab.
Am Abend folgte eine stündige Fahrt in die Berge in eine „Refuge“, wo wir uns bei offenem Feuer von Savoyischen-Spezialtäten verwöhnen liessen.
Am Samstag rüttelte uns die Bise schon früh morgens wach. Die Wettfahrtleitung riskierte nichts und verschob den Start erstmals an Land, denn es war noch mehr angesagt. Erst um 15 Uhr gingen wir doch noch raus und starteten bei 3-5 Bf. zum einzigen Lauf des Tages. Es machte echt Spass und die zum Teil heftigen Böen boten Stoff für die eine oder andere Räubergeschichte. Mir gelang ein perfekter Pin-End Start und so konnte ich einen weiteren Start-Ziel Sieg feiern.
Abends waren wir bei Jean-Louis Duret zu einem Apéro eingeladen und danach liessen wir uns im naheliegenden Restaurant von leckeren Felchen-Filets verwöhnen.
Am Sonntag hatte ich Familiäre Verpflichtungen, daher kann ich leider nichts darüber berichten. Nur so viel, dass ich dank dieser Tat zum Schreiberling verdonnert wurde ;-)
Ich freue mich auf das nächste Mal in Annecy!
Christoph Burger, SUI-7